was
für Zeiten, in denen wir hier am 1. Mai trotz dieser schwierigen
Umstände zusammenstehen. Was für Zeiten, in denen wir hier auch
gerade wegen dieser schwierigen Umstände und allem was daraus folgen
wird stehen: Gegen ein Abwälzen der Krisenkosten nach unten, Gegen
die autoritäre Formierung, gegen Abschottung und nationale
Krisenlösungen, gegen ein System, das Profite über Menschenleben
stellt und für ein Leben in wirklicher Sicherheit, Würde und
Solidarität.
Während viele
Menschen schon vor der Verbreitung von Covid-19 Probleme hatten, die
Miete zu zahlen, hat sich die Situation in den letzten Wochen
drastisch verschärft. Kurzfristige Kündigungen,
Kurzarbeiter*innengeld und Verdienstausfall bei Selbstständigen
stellen Mieter*innen vor die Frage, wie sie die Wohnung halten
können. Denn die Miete ist fällig, trotz Shutdown. Gleichzeitig ist
das „social distancing“, das die Verbreitung von Corona
verlangsamen soll, für Viele eine kaum umsetzbare Aufforderung, etwa
weil sie auf der Straße oder in überfüllten Unterkünften leben,
weil sie sich ein total überbelegtes Zimmer mit Familie,
Arbeitskolleg*innen oder Fremden teilen müssen oder weil sie
aufgrund eines falschen Passes zu Hunderten in Lagern mit
mangelhaften hygienischen Standards untergebracht sind.
„Euer Klatschen
könnt ihr euch sparen! Aber wenn ihr zeigen wollt, wie viel wir Wert
sind, dann helft uns für bessere Bedingungen zu kämpfen!“ platzte
es aus einer Berliner Krankenpflegerin über die aktuelle Situation
heraus. Damit forderte sie mehr aktive Unterstützung aus der
Bevölkerung und kritisierte vor allem die leeren Lippenbekenntnisse
aus der Politik. Denn das medizinische Personal ist in vielen
Krankenhäusern mit desaströsen Bedingungen konfrontiert: Es fehlt
sowohl an Ausstattung – so müssen Ärzt*innen und
Krankenpfleger*innen etwa notwendige Schutzkleidungen entgegen der
üblichen Vorschriften mehrfach benutzen – als auch an Personal.
Dadurch werden Personaluntergrenzen ausgesetzt, das Personal muss
auch nach Kontakt mit Covid-19-Patient*innen weiterarbeiten und
unzählige Überstunden schieben. Und das alles bei viel zu niedrigem
Lohn.
Der Umgang mit dem Coronavirus zeigt deutlich, dass sich der deutsche Staat mehr Sorgen um den Markt macht, als um die Menschen. Angekündigte Unterstützung v.a. für Großkonzerne und autoritäre Wendung der Schutzmaßnahmen scheint nicht fern. Aber was können wir konkret tun?
Solidarisch sein, uns informieren, andere nicht in Gefahr bringen und uns um die kümmern, die Hilfe brauchen. Unter dem #Nachbarschaftschallenge finden sich Beispiele nachbarschaftlicher Solidarität, in denen Erledigungen für vulnerablere Hausbewohnerinnen organisiert werden.
In einigen Stadtteilen versuchen Gruppen die Folgen von Covid-19 gemeinsam aufzufangen und Hilfsnetzwerke im Kiez aufzubauen.
Neben der alltäglichen Solidarität muss die (radikale) Linke die Folgen für Mieterinnen, Lohnabhängige aber auch obdachlose Menschen sichtbarmachen und daraus folgende Forderungen artikulieren. Etwa eine finanzielle Unterstützung für Arbeiter*innen und Familien.
Genau jetzt ist Moment für Alltagssolidarität und Aufbrechen neoliberaler Vereinzelung. Gleichzeitig muss deutlich gemacht werden, dass Ausbruch und Verlauf von Corona kein Zufall, sondern auch Ergebnis von ökologischen Raubbau und Privatisierungen durch Kapitalismus ist.
Wir als Perspektive Solidarität Kiel arbeiten momentan im Rahmen unserer Möglichkeiten und Fähigkeiten an dem Aufbau solidarischer Netzwerke und unseren politischen Forderungen – ihr werdet von uns hören!
In
den letzten Jahren hat sich in Kiel und in anderen Städten die
Wohnraumsituation zunehmend zugespitzt. Immer mehr Menschen leiden
unter steigenden Mieten, Schikanen von Vermieter*innen und
Wohnungslosigkeit. Wir sind heute deshalb hier auf der Straße, um
gemeinsam für bezahlbaren Wohnraum für alle zu kämpfen.
…ein neuer linksradikaler Zusammenhang, der sich 2018 gefunden und zusammengeschlossen hat, um künftig in Kiel gemeinsam Politik zu machen. Heute veröffentlichen wir im Zuge unserer ersten „offiziellen“ Veranstaltung als PSK „Feministischer Generalstreik, soziale Kämpfe und linke Stadtteilpolitik in Barcelona“ die ersten Ergebnisse unserer Grundsatzdiskussion in der Form eines Selbstinterviews, um uns näher vorzustellen. Gleichzeitig geht ab heute auch unsere Homepage online, über die wir die Dinge mit denen wir uns beschäftigen verbreiten und unsere Arbeit dokumentieren werden.