„Wenn wir streiken, steht die Welt still“ – Einladung zu einem ersten offenen Treffen des Streikkomitees zur Organisierung eines feministischen Streiks am 8. März 2021 in Kiel

Sonntag, 1. November – 12 Uhr – Kiel (der genaue Ort wird nach der Anmeldung bekannt gegeben, siehe Corona-Hinweise unten)


Wer wir sind

Wir sind ein neues Bündnis, das sich im September dieses Jahres – also vor gut zwei Monaten – gegründet hat, um im nächsten Jahr am 8. März einen feministischen Streik in Kiel zu organisieren. Es sind viele Strukturen, die in den letzten Jahren an der Organisation der großen Demos am März beteiligt waren, Teil des Streikkomitees. Zugleich sind auch viele neue Gruppen hinzugekommen, sodass wir uns zwar im Kontext all der großartigen Aktionen und Veranstaltungen, die bereits in den letzten Jahren zum Frauenkampftag stattgefunden haben verorten, hiervon aber organisatorisch unabhängig sind. Wir starten also einen neuen Anlauf mit dem Ziel, an den Erfolgen der letzten Jahre anzuknüpfen und mit der Organisierung eines feministischen Streiks einen Schritt weiter zu gehen.

Was wir wollen

Wir möchten am 8. März nächstes Jahr in Kiel einen feministischen Streik organisieren und damit Teil der neuen weltweiten feministischen Streikbewegung werden. Eine Stärke dieser Bewegung sehen wir darin, dass sie eine neue, weitere Vorstellung dessen, was als Arbeit zählt, entwickelt hat. Hierdurch, sowie durch eine Ausweitung der Aktionsformen, wird der Streik für viele Menschen erst anschlussfähig gemacht. Daran möchten wir anknüpfen. Wir wollen zum Bestreiken sowohl bezahlter Lohnarbeit, als auch unbezahlter Reproduktionsarbeit aufrufen und hierfür ganz verschiedene Streikformen nutzen. Wie dies konkret aussehen kann, müssen wir in den kommenden Monaten zusammen herausfinden. Einig sind wir uns darüber, dass wir auch für den Streik eine Aktionsform finden möchten, die die verschieden Perspektiven und Formen eines feministischen Streiks zusammenbringt und sichtbar macht.

Auch möchten wir wieder eine riesige kraftvolle Demo in Kiel organisieren und damit an die Erfahrungen und Mobilisierungserfolge der letzten Jahre anknüpfen. Wir stellen uns vor, am Vormittag zusammen zu streiken und am Nachmittag zu einer gemeinsamen Demonstration zusammen zu kommen, auf der wir unsere Forderungen sichtbar und unsere kollektive Stärke erfahrbar machen.

Die Mobilisierung möchten wir wieder in ein Rahmenprogramm von Veranstaltungen und Aktionen in den Wochen rund um den 8. März einbetten.

Mit dem Bündnis möchten wir uns über den 8. März hinaus organisieren und auch zu anderen Themen Positionen erarbeiten, Stellung beziehen und gemeinsame Aktionen durchführen. Wir wünschen uns durch einen kontinuierlichen Austausch und eine gemeinsame Organisierung als Bündnis, die feministische Bewegung in Kiel zu stärken und als Akteurin gesellschaftlicher Auseinandersetzung (noch) relevanter und wirkmächtiger zu machen. Eine gemeinsame Bildungsarbeit und lebhafte Debatte sehen wir als wichtigen Teil hiervon.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir bereits ein sehr breit aufgestelltes Streikkomitee mit Gruppen und Strukturen aus verschiedenen Spektren und Strömungen, mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Hintergründen. Diese Pluralität möchten wir auf jeden Fall beibehalten und noch weiter ausbauen.

Wir möchten als Bündnis eine intersektionale Perspektive einnehmen und verschiedene Kämpfe miteinander verbinden. Das bedeutet, dass wir uns aktiv dafür einsetzten wollen, gegen rassistische,(hetero-)sexistische und kapitalistische Verhältnisse zu kämpfen und es hierfür als notwendig ansehen, eine Analyse und Praxis zu entwickeln, die von der Annahme ausgeht, dass es unterschiedliche Unterdrückungsverhältnisse gibt, die wechselseitig wirken. Wir leiden alle unter den patriarchalen Verhältnissen in einer kapitalistischen Gesellschaft, wollen aber nicht den falschen Eindruck von Homogenität vermitteln, sondern uns stetig bewusst machen, dass unsere Unterdrückung unterschiedliche Formen annimmt. Die Verbindungen zwischen diesen Unterdrückungsformen sind nicht immer sofort erkennbar, sondern müssen politisch aufgezeigt werden. Nur indem wir in und mittels unserer Unterschiedlichkeit kämpfen, können wir die gemeinsame Kraft entfalten, die wir benötigen, um die Gesellschaft zu verändern. Wir sehen dies als ist einen stetigen politischen Prozess an, der bewusste Bemühungen um den Aufbau von Solidarität erfordert.

Hierbei versuchen wir für möglichst viele Menschen anschlussfähig zu sein und so eine breite Partizipation zu ermöglichen.

Wir möchten uns in dem Bündnis organisieren und von dort aus gemeinsame Aktionen koordinieren und planen. Wir wollen mit dem Bündnis gemeinsame Ideen entwickeln und einen Rahmen finden, in dem dann die einzelnen Strukturen ihre eigenen Positionen und Vorstellungen umsetzten können.

Wie wir arbeiten

Wir treffen uns als Streikkomitee-Bündnis einmal im Monat – jeweils am ersten Sonntag im Monat. Auf dem kommenden Treffen werden wir außerdem verschiedene AGs gründen, in denen wir arbeiten wollen. Die AGs treffen sich dann (zusätzlich) außerhalb der großen Bündnistreffen. Auf den großen Bündnistreffen werden die Ergebnisse der AGs vorgestellt und wichtige Entscheidungen gemeinsam getroffen. Wenn Ihr Lust habt, Euch an der Organisierung eines feministischen Streiks am 8. März 2021 in Kiel zu beteiligen, seid Ihr herzlich eingeladen auf das kommende Treffen des Streikkomitee-Bündnisses zu kommen. Wir freuen uns auf viele neue Gesichter!

Das Treffen ist nur für FLINT, das heißt es soll ohne cis-Männer stattfinden.

Für die Anmeldung und bei Rückfragen könnt Ihr Euch gerne melden bei: 8m-kiel@riseup.net

Corona-Hinweise:
Wir kümmern uns darum, dass das Treffen in Räumlichkeiten stattfindet, in denen wir die geltenden Abstandregeln einhalten können.

• Damit wir planen können, mit wie vielen Leuten wir rechnen müssen, und den Raum entsprechend vorbereiten können, meldet Euch bitte verbindlich bis zum 30. Oktober per E-Mail bei der oben angegeben Adresse an.
• Damit möglichst viele Gruppen und Einzelpersonen die Möglichkeit haben an dem Treffen teilzunehmen, möchten wir, dass nur eine Delegierte von der gleichen Struktur (und bei Bedarf eine Übersetzerin) zu dem Treffen kommt. Einzelpersonen sind natürlich auch willkommen.
• Bitte bringt eine Mund-Nasen-Bedeckung mit, die Ihr vor und nach dem Treffen aufhabt, wenn Ihr nicht an Eurem Platz sitzt.

Wenn Ihr aufgrund der Corona-Situation nicht an dem Treffen teilnehmen möchtet oder könnt, meldet Euch auch gerne bei der oben angegebenen Mail-Adresse, dann überlegen wir zusammen, wie eine Partizipation auch so möglich sein kann.