Über 100 Li(e)ber Anders-Unterstützer*innen versammelten sich am späten Freitagnachmittag vor dem kürzlich gekündigten linken Stadtteilladen in der Iltisstraße 34 in Gaarden zur Kundgebung „Gegen Verdrängung – Solidarität mit dem Li(e)ber Anders!“.
Zunächst berichtete eine Rednerin des Nutzer*innenplenums des Li(e)ber Anders über die aktuelle Situation des Ladens, den die Hauseigentümerin nach mittlerweile insgesamt 30-jähriger Nutzung durch politische und soziale Initiativen aus dem Stadtteil aus seinen Räumlichkeiten schmeißen will. Die überraschende Kündigung wurde auch in einen Zusammenhang mit den fortschreitenden Aufwertungs- und Verdrängungstendenzen in Gaarden gestellt. Anschließend verlas ein Vertreter des erstunterzeichnenden Kneipenkollektivs Subrosa den Offenen Brief an die Vermieterin, in dem die Rücknahme der Kündigung und der Erhalt des Ladens an Ort und Stelle gefordert wird. Der Brief wurde mittlerweile von über 60 Projekten, Organisationen und Akteuer*innen aus der politischen und kulturellen Landschaft Kiels und darüber hinaus mitunterzeichnet, die im Anschluss namentlich genannt wurden.
Abschließend wurden alle Sympathisant*innen des Projekts dazu aufgerufen, Öffentlichkeit zu schaffen und z.B. weitere Unterzeichner*innen des Offenen Briefs zu sammeln. Die kurzfristig anberaumte einstündige Kundgebung war ein erster Schritt der Li(e)ber Anders-Nutzer*innen und Unterstützer*innen, den Widerstand gegen die Kündigung auch auf die Straße zu tragen. Weitere Aktionen werden je nach der weiteren Entwicklung des Kündigungsstreits folgen. Dass das Ordnungsamt im Vorfeld einige in der Straße geparkte Fahrzeuge abschleppen ließ, um den Kundgebungsort zu räumen, bewerteten die Veranstalter*innen als absolut unnötig und nicht in ihrem Sinne. Sie entschuldigten sich eingangs ausdrücklich bei den betroffenen Anlieger*innen.
Bericht via „Wir bleiben Li(e)ber Anders!“