Heute vor 103 Jahren, am 5. November 1918, wehten rote Fahnen über Kiel, die Macht der Militärs und der Monarchie in Kiel war gebrochen. Nach wenigen turbulenten Tagen lag sie in den Händen des Arbeiter- und des Soldatenrats. Der Kieler Matrosen- und Arbeiter*innenaufstand markiert den Beginn der Novemberrevolution im Deutschen Kaiserreich, die den Krieg beendete und den Kaiser hinfortjagte, Frauenwahlrecht und betriebliche Mitbestimmung durchsetzte. Schnell gelang es jedoch der rechten Sozialdemokratie, die politische Macht unter ihre Kontrolle zu bringen. Im Bund mit den alten reaktionären Eliten und der Großindustrie schlug sie die revolutionäre Rätebewegung nieder und restaurierte den Kapitalismus unter bürgerlichen Vorzeichen.
Noch bis 1923 dauerte der unbekannte Bürgerkrieg, die immer wieder aufflammenden Aufstände der revolutionären Linken und Massaker der neuen und alten Herrschenden im ganzen Land, an. Er brachte auch jene politische Lagerbildung hervor, die 1933 in der Machtübergabe an die Hitler-Faschisten mündete.
Die entschlossene Revolte der Matrosen und Arbeiter*innen von Kiel ist bis heute ein historisch herausragendes Vorbild für alle, die in der Gegenwart der Notwendigkeit nachkommen, konsequent gegen Krieg, Ausbeutung und autoritäre Formierung zu kämpfen. Der heutige Tag erinnert uns daran, weiter für das unvollendete Ziel der Revolutionäre von 1918 zu streiten, endlich Schluss zu machen mit dem zerstörerischen und mörderischen Kapitalismus sowie Sozialismus und Rätedemokratie zu verwirklichen.
Das diesjährige Gedenken an den Gräbern der erschossenen Matrosen und Arbeiter vom November 1918 und des Kapp-Putschs auf dem Eichhof findet am Sonntag, 14. November 2021 um 11 Uhr statt (Treffen Eingang Eichhofstr.).
Damals wie heute: Aufstehen für den Kommunismus!