Bis zu 9000 Menschen beteiligten sich gestern in Kiel an der örtlichen Demonstration zum globalen Klimastreik, zu dem die Fridays for Future-Bewegung zum nunmehr achten Mal aufgerufen hatte. Die Demonstration zog nach der Auftaktkundgebung auf dem Exerzierplatz über den Westring in die Innenstadt und endete wieder am Exerzierplatz. Ein paar Dutzend Demonstrat*innen formierten sich in einem lebhaften antikapitalistischen Block, zu dem Antifa-Gruppen im Vorfeld unter dem Motto „Revolution for Future – Klimagerechtigkeit von Unten durchsetzen!“ erstmalig mobilisiert hatten.
PSK
Aufruf zum antikapitalistichen Block auf dem Klimastreik von Fridays for Future
Freitag, 24.09.2021 | 12 Uhr | Exerzierplatz, Kiel
Revolution for Future: Klimagerechtigkeit von Unten durchsetzen!
Für eine Zukunft ohne Krisen – Kapitalismus abschaffen – Neokoloniale Ausbeutung zerschlagen!
Hitzewellen und Waldbrände, Hochwasser und Überschwemmungen, Dürren und Hungersnöte – Die Klimakrise ist keine Wette auf die Zukunft, sondern längst da. Weltweit sind Millionen Menschen durch den Naturkatastrophen-Kapitalismus getötet worden oder auf der Flucht. In den kommenden Jahren werden sich die Katastrophenmeldungen weiter häufen. Beruhend auf kolonialen Ausbeutungsverhältnissen sind vor allem Menschen im globalen Süden durch die Folgen dieser ökologischen Krise in ihrer Existenz bedroht, spätestens seit diesem Sommer ist wohl aber auch den Letzten klargeworden, dass auch Industrienationen wie Deutschland die Klimakrise nicht outsourcen können.
Demonstration „Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten“
Samstag, 21.08.2021 | Bundesweiter „Wer hat, der gibt“ Aktionstag |Demonstration | 14.00 Uhr | Lessingplatz | Kiel
Eine Villa in Düsternbrook, Heikendorf oder Übersee? Soll ich meine Milliarden lieber nach Malta oder Luxemburg verschieben? Welche Lobbyorganisation schützt mein Vermögen am besten und soll ich meinen Anteil an Deutsche Wohnen verkaufen? Kommt dir bekannt vor? Uns auch nicht!
Unsere Lebensrealität dreht sich nicht um Privatjets, Steueroasen und Machtsicherung. Reiche können sich solche Fragen stellen, weil wir für sie arbeiten gehen. Wir erwirtschaften ihr Vermögen in den Fabriken und Büros, die ihnen gehören. Wir zahlen horrende Mieten für Wohnungen, mit denen sie ihren Besitz vergrößern. Bei Stange gehalten werden wir mit der Erzählung, dass wir alle den Aufstieg schaffen können, dass Leistung sich bezahlt macht; es käme nur auf dich selber an, auf deinen Fleiß und deine Disziplin. Wer es nicht schafft, hätte sich eben nicht genug angestrengt. Und schon finden wir uns in dem Zwang wieder, für die Onkel-Dagobert-Fantasien Anderer zu ackern – nicht zum Spaß oder für unser Wohl, sondern um zu überleben.
Veranstaltung: Erdoğans »Neue Türkei« und der Krieg gegen die Kurd*innen
– Bericht der Friedensdelegation nach Südkurdistan –
Dienstag, 24. August 2021 | 19.00 Uhr |Die Pumpe (Galerie), Hassstraße 22, Kiel
Angesichts einer angeschlagenen Wirtschaft und einbrechender Zustimmungswerte setzt der türkische Präsident Erdoğan einmal mehr auf Krieg. Seit knapp sechs Jahren wütet in Nordkurdistan ein regelrechter türkischer Staatsterrorismus gegen die kurdische Gesellschaft und ihre politischen Institutionen, vor allem gegen die Demokratische Partei der Völker (HDP). Erdoğan hat sich die Unterwerfung nicht nur der kurdischen, sondern aller demokratischen oppositionellen Kräfte innerhalb der Türkei auf die Fahnen geschrieben. Die türkische Expansions- und Besatzungspolitik hat jedoch längst die türkischen Grenzen überschritten und wütet auch in Südkurdistan (Nordirak) und Rojava (Nordsyrien).
Li(e)ber Anders in der Iltisstraße 34 ist Geschichte – befristete Übergangslösung im Kirchenweg 31
Etwa 90 Nutzer*innen und Unterstützer*innen des Stadtteilladens Li(e)ber Anders versammelten sich am Samstag, 31.07.2021, bei starken Regenschauern ein letztes Mal an seinem langjährigen Standort in der Iltisstraße 34 und nahmen Abschied von den gekündigten Räumlichkeiten. Redebeiträge der Kampagne „Wir bleiben Li(e)ber Anders!“, der Roten Hilfe OG Kiel, des Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel, der Bewohner*innen der Alten Meierei und des Nutzer*innenplenums des Li(e)ber Anders brachten den Schmerz, die Trauer und die Wut über die gewaltsam durchgesetze Schließung der seit fast genau 30 Jahren ortsansässigen politischen und sozialen Anlaufstelle in Gaarden durch Hauseigentümerin Ulrike Berger zum Ausdruck, betonten jedoch auch die Zuversicht, dass das Projekt an einem anderen Ort weitergeführt werden wird.
Die antifaschistische Bewegung wird dich vermissen, Esther Bejarano. Danke für alles!
Eine unvergleichliche Genossin ist heute morgen von uns gegangen. Die antifaschistische Bewegung wird dich vermissen, Esther Bejarano. Danke für alles!
„Wir trauern gemeinsam mit ihrer Familie um diese großartige, mutige und unerschütterliche Frau, Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück, Antifaschistin, Vorsitzende des Auschwitz-Komitees und Ehrenpräsidentin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes –Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Sängerin, Zeugin der Zeit.
Heute wollen wir innehalten. Und schweigen und trauern.
Um dann Esther Bejaranos Auftrag zu erfüllen: „Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht. Seid solidarisch! Helft einander! Achtet auf die Schwächsten! Bleibt mutig!. Ich vertraue auf die Jugend, ich vertraue auf euch! Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!““
Familie Bejarano und das Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e. V.
350 Demonstrant*innen für Li(e)ber Anders und gegen soziale Verdrängung
Etwa 350 Menschen demonstrierten am Samstag in Kiel-Gaarden unter dem Motto „Wir lassen uns nicht verdrängen – Li(e)ber Anders verteidigen!“ für den Erhalt des linken Stadtteilladens Li(e)berAnders sowie gegen hohe Mieten, unsoziale Aufwertung und Verdrängung. Die Demonstrant*innen zogen am Nachmittag vom Vinetaplatz eine große Runde durch den Stadtteil und endeten nach etwa zwei Stunden vor dem Li(e)ber Anders in der Iltisstraße 34. Hier wurde der Aufzug vom Dach des Hauses mit einem kleinen Feuerwerk begrüßt. Vom Straßenrand und aus den Fenstern erhielten die Forderungen durchgehend viel Zuspruch von Anwohner*innen.
Neue Ausgabe der Stadtteil-Zeitung „Solidarisches Gaarden“ erschienen
Pünktlich eine Woche vor der Demo „Wir lassen uns nicht verdrängen – Li(e)ber Anders verteidigen!“ gegen Verdrängung und für den Erhalt des Li(e)ber Anders ist die dritte Ausgabe der kostenlosen Stadtteilzeitung „Solidarisches Gaarden“ erschienen. Der Themenschwerpunkt befasst sich mit den Hintergründen der Demo, die am Samstag um 14 Uhr auf dem Vinetaplatz starten wird. Die Zeitung wurde bereits hundertfach im Stadtteil verteilt und liegt in diversen Läden und Kneipen aus. Sichert euch euer Exemplar!
Im Vorwort der Ausgabe heißt es dazu: „Vor knapp zwei Monaten hat das Li(e)ber Anders, in dem auch die Redaktion dieser kleinen Zeitung ihren Sitz hat, überraschenderweise eine Kündigung erhalten. Es liegt also in unserem ureigenen Interesse, uns diesem Thema zu widmen und damit hoffentlich einen kleinen Beitrag zum Erhalt des Projekts zu leisten. Wir möchten alle Leser*innen dazu aufrufen, die Kampagne Wir bleiben Li(e)ber Anders! nach Kräften zu unterstützen: Unterzeichnet den Offenen Brief an die Vermieterin und schaut mal im Laden vorbei. […] Am 3. Juli (14 Uhr ab Vinetaplatz) wollen wir außerdem gemeinsam auf die Straße gehen und klar machen, dass wir uns das Li(e)ber Anders nicht einfach nehmen lassen. Wir wollen unserem Ärger über steigende Mieten, soziale Verdrängung und den Ausverkauf des Viertels Luft machen. Dafür brauchen wir euch alle!“
Demonstration „Wir lassen uns nicht verdrängen – Li(e)ber Anders verteidigen!“
Stoppt die Aufwertung auf unsere Kosten – für einen solidarischen Stadtteil!
Stadtteildemonstration | Samstag, 03. Juli |14.00 Uhr | Vinetaplatz | Kiel-Gaarden
Zwei Monate ist es nun her, dass wir ungläubig den Brief unserer Vermieterin in den Händen hielten: Ende Juli sollen wir nach insgesamt fast 30-jähriger Nutzung unsere Räumlichkeiten in der Iltisstraße 34 verlassen. Aus heiterem Himmel wurde uns gekündigt. An dieser Faktenlage hat sich trotz der breiten Empörung und der überwältigenden Solidarität, die wir seitdem aus dem Viertel, der ganzen Stadt und darüber hinaus erfahren haben, bis jetzt nichts geändert. Die Hauseigentümerin Ulrike Berger verweigert sich trotz verschiedentlicher Gesprächsgesuche und Vermittlungsangebote jeglicher Verhandlungsbereitschaft. Sie scheint fest entschlossen, das Li(e)ber Anders und damit drei Jahrzehnte einzigartige politische und soziale Aktivität in Gaarden gewaltsam auf die Straße setzen zu wollen.
Wir haben von Beginn an deutlich gemacht, dass wir bis zum Schluss für den Erhalt unseres Stadtteilladens kämpfen werden und zwar dort, wo er immer war: in der Iltisstraße 34. Deshalb rufen wir am 3. Juli alle Nutzer*innen, Freund*innen und Sympathisant*innen des Li(e)ber Anders zu einer lebhaften und unmissverständlichen Demonstration gegen Verdrängung und für einen solidarischen Stadtteil auf!egen Verdrängung, steigende Mieten und den Ausverkauf des Stadtteils!
Weitere Informationen, den langen Aufruf und die Unterstützer*innenliste findet ihr unter: wirbleibenlieberanders.noblogs.org
100 Teilnehmer*innen bei Stadtteilkundgebung für den Erhalt des Li(e)ber Anders
Über 100 Li(e)ber Anders-Unterstützer*innen versammelten sich am späten Freitagnachmittag vor dem kürzlich gekündigten linken Stadtteilladen in der Iltisstraße 34 in Gaarden zur Kundgebung „Gegen Verdrängung – Solidarität mit dem Li(e)ber Anders!“.